über die Ufer ging und ihren Hof umspülte. Es gab Zeiten, da konnte sie den Rap aus dem
Küchenfenster, mit einen Milcheimer fangen. Aber das war, als sie noch jung und nicht blind war.
Mit dem Gehen ihres Augenlichts wurde sie sehend. Und sie schaute den Fluss hinauf und hinab,
sah ihn sich durch die Jahrhunderte winden, mit dem Fluss kommende und gehende Menschen
aus unterschiedlichen Kulturen und Zeiten. Sie fühlte die Enge der kriegerischen Jahre und die
Enge greifender Kolchosen, die ihr Stückchen Land, was sie von ihren Eltern geerbt hatte,
vereinnahmten und bewirtschafteten mit Gemüse, was sie nicht mochte. Als sie, starb die Alte im
Bruch, da war sie nicht allein. Ruth hielt ihr die Hand und feuchtete ihre Lippen, so wie sie sie
schon viele Jahre versorgte, mit Lebensmitteln, richtigen und falschen Neuigkeiten aus der
Gegend und der Welt.
Es spielen: Monika Klauschke, Christina H